Viele waren wieder zum traditionellen Wintertreffen nach Gusternhain gekommen.
Es war am 09.Februar 2003 in der dortigen Gemeinde.
Als wir aus den Autos stiegen staunten einige über die hohen Schneemassen, die den Straßenrand säumten.
Immerhin, wir befanden uns ja schließlich im Westerwald.

Nachdem alle Angereisten das Gemeindehaus gefunden hatten, begrüßte uns Andreas Wendel ganz herzlich und eröffnete den Gottesdienst am Sonntagmorgen.

Karl Jäppche, der Chef der Campinggruppe, hieß uns ebenfalls willkommen.
Er stellte die Frage an uns: haben wir den *Berg* schon erklommen?
Wenn nicht, „Wagt den Aufstieg nach Golgatha!“

Danach sprach Cornelius Nagy über 1 Korinther 1, Vers 18-23.
Das *Kreuz* mit dem Kreuz - oder Kreuz ist Trumph :
Das Kreuz – eine Zumutung für den gesunden Menschenverstand.
Das Kreuz – eine Belastung für das fromme, religiöse Bemühen.
Das Kreuz – eine Ermutigung für den, der glaubt.
Können wir uns wieder am Geschenk des Kreuzes erfreuen?

Nach dem Gottesdienst versammelten wir uns zum gemeinsamen Mittagessen. Anschließend fand ein reges Miteinander statt, dass mit einem *Kaffee trinken* abschloss.

Abschließend möchte ich noch ein passendes Gedicht zu dem Thema Kreuz anfügen:

Die göttliche Gabe, das Kreuz

Der Kampf ist heiß, die Last ist schwer,
oft seufzt du müde: ich kann nicht mehr.
-Doch halte nur aus, einst wird dir`s klar,
wie so nötig hier unten das Kreuz dir war.

Auf hartem Stein am Waldesrand,
sitzt müde ein Pilger, den Stab in der Hand.
Er kann nicht weiter, er ist zu matt,
weil er so viel Schweres zu tragen hat.

Still schaut er im Geiste den Weg, den er kam,
er fing einst so herrlich im Sonnenschein an.
Nun denkt er in stiller Wehmut zurück,
liegt doch in Trümmern, was einst war sein Glück.

Nichts ist ihm geblieben, so arm und allein
muss er nun in`s hohe Alter hinein.
Da krampft das Herz sich zusammen vor Weh,
mein Gott, warum muss diesen Weg ich gehn ?

Und über das Denken, und über dem Sinnen
ihm heiß von der Wange die Tränen rinnen.
Doch nach und nach wird`s still in der Brust;
er ist sich der Gotteskindschaft bewusst.


Drum schaut er im Glauben hinauf zur Höh;
dort wird sich`s klären, was ich hier nicht versteh`,
so fasst er den Stab und mit schwerem Gang
zieht zur Hütte er dort am Bergeshang.

Legt müde vom Wandern zur Ruhe sich hin;
noch zieht so manches ihm durch den Sinn.
Auf all` seine Sorgen und was er geklagt,
im Traum Gott selbst die Antwort ihm gab:

Er sieht sich als Pilger, den Stab in der Hand,
von Ort zu Ort wandern, im Pilgergewand.
Das Ziel seiner Hoffnung ist jene Stadt,
die Gott, der Herr, selber gegründet hat.

Und auf dem Rücken ein Kreuz er trägt,
das ist die Last, die Gott ihm auferlegt.
Er wandert mutig, das Ziel winkt von fern,
schon glänzet die Stadt wie ein güldner Stern.

Und heiß brennt die Sonne, das Kreuz drückt schwer;
er muss noch mal ruhen, er kann nicht mehr.
Dort steht ja ein Hüttchen, so schmuck und klein,
da nimmt er sein Kreuz ab, da ruht sich`s fein.

Als er dann weiter des Weges will gehen,
da sieht eine Säge er neben sich stehen.
Da denkt er – das Kreuz ist zu lang und zu schwer,
du sägst etwas ab, dann drückt dich`s nicht mehr.

Gesagt, getan. Nun war leichter die Last,
er denkt: wie gut, dass du`s abgesägt hast,
nun geht das Wandern bequem und leicht,
jetzt ist das Ziel viel schneller erreicht.

Bald sieht er die Stadt auch schon vor sich steh`n,
wie herrlich und schön ist sie anzuseh`n.
Ein Graben nur trennt ihn von der Stadt,
der aber keine Brücke hat.

Er läuft entlang, er sucht uns sinnt,
doch nirgends er eine Brücke find`t.

Da fällt ihm das Kreuz auf dem Rücken ein,
vielleicht könnt´ das ihm jetzt Brücke sein.

Er nimmt`s und schiebt`s über den Graben her,
doch ist es zu kurz, es reicht nicht mehr.
Es fehlt das Stück, was er abgesägt –
„Ach hätt` ich doch nicht“, seufz er tief bewegt.

Nun steh ich hier so nahe am Ziel
und kann nicht hin- weil mir`s Kreuz nicht gefiel-
Er weint, er schreit, er klagt sich an-
weil er Schuld, dass nun zur Stadt er nicht kann.

Da noch ein Pilger, der auch ein Kreuz trägt-
von dem er aber nichts abgesägt;
der kommt zum Graben, schiebt`s Kreuz drüber hin
und geht in die Stadt mit fröhlichem Sinn.

Da denkt unser Pilger; ich will doch seh´ n,
ob über das Kreuz ich hinweg kann gehn.
Er tritt hinzu- o weh, es kracht-
Mit einem Schreck ist er aufgewacht.

Er sieht sich im Zimmer, er ist noch hier;
mein Gott, von Herzen danke ich Dir!
Es war nur ein Traum – doch die Angst und Qual
möcht` ich durchkosten nicht noch einmal.

Ich seh` nun mein Kreuz an als göttliche Gab`
und säg von demselben jetzt nichts mehr ab.

So muss es sein, wie der Vater es macht,
und geht auch der Weg durch Trübsal und Nacht-
Ich harre still aus, trage Kreuz und Leid;
Es ist ja nur Brücke zur Herrlichkeit.

Und Du, der Du auch ein Kreuz noch trägst
und es kürzen willst, indem Du dran sägst,
tu`s nicht, denn es ist eine göttliche Gab`
Du sägst nur den göttlichen Segen Dir ab.

 

Kreuz

Gottes Segen mit dem Kreuz
wünscht Ingeborg Schaub